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SPD-Kreistagsfraktion Kleve.

Veröffentlichungen 2015 :

12.11.: SPD fordert mehr Unterstützung für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit im Kreis Kleve

„Flüchtlingsarbeit muss endlich auch Kreisaufgabe werden. Die Haupt- und Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit im Kreis Kleve brauchen schnellstmöglich mehr Vernetzung und mehr Koordination als bisher. Sie brauchen vor allem mehr Unterstützung; endlich auch von Seiten des Kreises Kleve. All dieses kann ein kommunales Integrationszentrum für den Kreis Kleve leisten. Die SPD macht sich dafür seit Monaten stark.“, erklärte Jürgen Franken, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Kleve vor über 80 interessierten Bürgerinnen und Bürgern in Kevelaer.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der springende Punkt, Themen die bewegen“, die die SPD-Kreistagsfraktion seit einigen Jahren durchführt, diskutierten Bürgerinnen und Bürger mit Expertinnen und Experten über Herausforderungen und Lösungsansätze über eine bessere Flüchtlingsarbeit im Kreis Kleve.

„Niemand verlässt ohne Not seine Heimat. In der Fremde brauchen diese Menschen Unterstützung und Hilfe“, deshalb dankte Jürgen Franken, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Kleve,  direkt in seiner Begrüßung den vielen Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich im Kreis Kleve in der Flüchtlingsarbeit engagieren, für ihr großartiges Engagement.

Dominik Pichler, SPD-Bürgermeister der Stadt Kevelaer, sprach in seinem Grußwort von einer „Herkulesaufgabe“ für die Kommunen. „Gerade für die schrumpfenden Dörfer, könnten die Flüchtlinge aber auch eine Chance sein“, so Pichler, der sein Grußwort mit der festen Überzeugung beendete: „Wir schaffen das, gemeinsam!“.

„Auch wenn Nordrhein-Westfalen seit langem ein Einwanderungsland ist und viel Erfahrung hat, muss die Integration von Flüchtlingen erst gelernt werden“, so Anton Rütten, Leiter der Abteilung Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Integration erfolgt vor allem über Sprache und deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass diejenigen Flüchtlinge, die eine dauerhafte Bleibeperspektive haben, schnell Sprach- und Integrationskurse erhalten“, so Rütten. „Ausländerbehörden, Arbeitsverwaltung und Integrationsakteure müssen jetzt zusammenarbeiten.“

„Eine bessere Teilhabe und Gleichstellung von Migrantinnen und Migranten in NRW ist das gemeinsame Ziel aller Fraktionen im Landtag. Das Integrationsgesetz wurde einstimmig verabschiedet. Die kommunalen Integrationszentren sind ein Baustein, um die Serviceleistungen dort zu bündeln. Die bisherigen fünfeinhalb Stellen werden vor dem Hintergrund der Flüchtlingsarbeit ab 2016 um weitere zwei Stellen auf dann siebeneinhalb Stellen aufgestockt“, kündigt Anton Rütten an, der sich freuen würde, wenn der Kreis Kleve als einer der letzten Kreise auch einen entsprechenden Antrag für ein Kommunales Integrationszentrum für den Kreis Kleve beim Land stellen würde.

„Vor zehn Jahren gab es höchstens 20 Ehrenamtliche im ganzen Kreis Kleve, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagiert haben. Heute sind es bis zu einhundert in jeder Kommune des Kreises Kleve. Es gibt große ehrenamtliche Netzwerke und nur wenig hauptamtlich Beschäftigte in der Flüchtlingshilfe. Es läuft schon vieles gut, aber es muss noch sehr viel mehr passieren. Es braucht eine Koordination der Ehrenamtlichen und es gibt noch zu wenig Synergieeffekte.  Der Austausch und die Vernetzung mit Politik und Verwaltung ist notwendig. Wir müssen Ressourcen bündeln. Dabei kann ein Kommunales Integrationszentrum auf Kreisebene helfen. Arbeit ist genügend da!“, so Gerrit Hermans, Fachleitung Integration/Migration Caritasverband Geldern-Kevelaer.

„Lassen Sie nicht nach in Ihrem Engagement für Flüchtlinge. Aber, wir müssen ehrenamtliches Engagement gut und besser planen, damit es keine Enttäuschungen gibt. Alle müssen die „Spielregeln“ einhalten: Flüchtlinge, haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer“, beschreibt Dirk Möcking, Bürgermeister der Gemeinde Kerken, seine Erfahrungen mit der zentralen Aufnahmeeinrichtung des Landes in Kerken.

„Wir brauchen jetzt die Unterstützung des Ehrenamtes“, appelliert Veronika Brückner, ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuerin aus Kevelaer an Politik und Verwaltung. Ehrenamtliche fühlen sich alleine gelassen und das Engagement geht schon spürbar zurück. Wenn Informationen fehlen oder verweigert werden, zum Beispiel bei der Frage, wer für was zuständig ist, steigt die Frustration bei den Ehrenamtlichen. Wenn sich nichts ändert, wird es im nächsten Jahr weniger ehrenamtliche Helferinnen und Helfer geben“, prognostiziert die engagierte Helferin.

„Die zahlreichen Diskussionsbeiträge aus dem Publikum während der gut zweieinhalbstündigen Veranstaltung bestärken die SPD-Kreistagsfraktion in der Überzeugung, dass ein Kommunales Integrationszentrum eine Lücke in der Beratungs- und Unterstützungsstruktur zwischen den Kommunen und dem Land und zwischen den ehrenamtlichen und den hauptamtlichen Flüchtlingshelferinnen und -helfern schließen kann. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kommunalverwaltungen kommen an ihre Grenzen. Es braucht professionelle Ansprechpartner auf Kreisebene zur Unterstützung. Es ist daher dringend notwendig, dass der Kreis Kleve jetzt schnellstmöglich ein Kommunales Integrationszentrum einrichtet. Es wurde schon zu viel Zeit vertan“, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion abschließend.

Die SPD-Kreistagsfraktion wird sich weiterhin für ein Kommunales Integrationszentrum einsetzen. Wer dies unterstützen möchte, kann dafür die Unterschriftenliste der SPD-Kreistagsfraktion nutzen, mit der der Landrat des Kreises Kleve aufgefordert wird, sich für ein Kommunales Integrationszentrum einzusetzen.

Foto: Die Expertin und Experten auf dem Podium von links nach rechts: Anton Rütten, Leiter der Abteilung Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW, Dr. Dominik Pichler, Bürgermeister der Stadt Kevelaer, Veronika Brückner, ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuerin, Jürgen Franken, Vorsitzender SPD-Kreistagsfraktion, Gerrit Hermans, Fachleitung Integration/Migration Caritasverband Geldern-Kevelaer, Dirk Möcking, Bürgermeister der Gemeinde Kerken

 

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